Accelerator und Inkubator Programme
Der Weg zum erfolgreichen Startup ist herausfordernd, doch Accelerator und Inkubator Programme können entscheidende Unterstützung bieten. Beide Formate helfen Gründer*innen, ihre Geschäftsideen oder Geschäftsmodelle voranzubringen – jedoch auf unterschiedliche Weise.
Gemeinsamkeiten: Ressourcen, Expertise und Netzwerke
Sowohl Acceleratoren als auch Inkubatoren stellen umfangreiche Ressourcen zur Verfügung. Von Arbeitsplätzen und IT-Infrastruktur bis hin zu einem intensiven Mentoring durch erfahrene Expert*innen – Teilnehmende profitieren von einer professionellen Umgebung, die ideale Bedingungen für die Weiterentwicklung bietet. Zudem entstehen durch den engen Kontakt zu Fördernden und anderen Teilnehmenden wertvolle Netzwerke, die den Erfolg maßgeblich beeinflussen können.
Die Unterschiede: Entwicklungsphase und Zielsetzung
Der wesentliche Unterschied liegt in der Zielgruppe und dem Fokus der Programme:
- Inkubatoren richten sich an Gründer*innen, die noch in der Ideenphase stehen. Hier geht es darum, eine Geschäftsidee in einem geschützten Umfeld – dem „Brutkasten“ – zu entwickeln und erste Schritte zur Umsetzung zu gehen. Die Programme sind oft langfristig angelegt und fordern nur selten Unternehmensanteile als Gegenleistung.
- Acceleratoren sind darauf ausgelegt, bestehende Geschäftsmodelle schneller marktreif zu machen. Sie gleichen einem intensiven „Boot Camp“, in dem Startups in kurzer Zeit – meist drei bis sechs Monate – gezielt an Wachstum und Skalierung arbeiten. Häufig wird dafür eine Anschubfinanzierung bereitgestellt, jedoch müssen Gründer*innen dafür meist Unternehmensanteile (5–20 %) abgeben.
Für wen eignen sich diese Programme?
- Inkubatoren sind ideal für Gründer*innen in der Konzeptionsphase, die ihre Idee mit Unterstützung von Expert*innen und Netzwerken entwickeln wollen.
- Acceleratoren bieten Startups mit einem bestehenden Geschäftsmodell die Möglichkeit, schneller zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.
Finanzierung und Gegenleistungen
Die finanzielle Unterstützung variiert stark zwischen den Programmen. Während Acceleratoren regelmäßig Geldbeträge zwischen 20.000 und 100.000 Euro bereitstellen, liegt der Fokus von Inkubatoren stärker auf der gemeinsamen Entwicklung von Innovationen. Inkubatoren großer Konzerne bieten jedoch gelegentlich Anschubfinanzierungen von bis zu 250.000 Euro an, wofür teilweise Unternehmensanteile verlangt werden.
Wie bewirbt man sich?
Die Plätze in diesen Programmen sind begrenzt, daher ist eine professionelle Vorbereitung entscheidend. Die Bewerbung erfolgt in der Regel online und beinhaltet oft die Einreichung eines überzeugenden Pitch Decks, das die Geschäftsidee prägnant darstellt. In einigen Fällen folgen Interviews oder Live-Pitches vor einer Jury.
Wie man sich für einen Inkubator qualifiziert
Inkubatoren sind darauf ausgelegt, Startups in ihrer frühen Entwicklungsphase zu unterstützen. Sie bieten eine strukturierte Umgebung, um aus einer Geschäftsidee ein marktreifes Unternehmen zu machen. Hier sind die wichtigsten Kriterien:
1. Geschäftsidee
• Innovativ und problemorientiert: Die Idee sollte ein relevantes Problem lösen und eine klare Zielgruppe ansprechen.
• Langfristige Vision: Inkubatoren bevorzugen Ideen, die langfristig Bestand haben und nachhaltig wachsen können.
• Potenzial für Marktreife: Die Geschäftsidee sollte in absehbarer Zeit zur Marktreife entwickelt werden können.
2. Gründungsteam
• Komplementäre Fähigkeiten: Technische, unternehmerische und kreative Kompetenzen sollten im Team vertreten sein.
• Engagement und Durchhaltevermögen: Inkubatoren suchen Teams, die bereit sind, intensiv an ihrer Idee zu arbeiten.
• Offenheit für Coaching: Da Inkubatoren viel Wert auf Mentoring legen, sollten die Gründer*innen lernbereit sein.
3. Frühphase des Startups
• Konzeptstatus oder erste Schritte: Die Idee kann sich noch in einer frühen Phase befinden, sollte jedoch ein klares Ziel haben.
• Konzeptstatus oder erste Schritte: Die Idee kann sich noch in einer frühen Phase befinden, sollte jedoch ein klares Ziel haben.
• Potenzial zur Weiterentwicklung: Es sollte erkennbar sein, dass die Idee durch die Unterstützung des Inkubators erheblich wachsen kann.
4. Bewerbung und Auswahl
• Detaillierter Businessplan: Ein Plan, der die Idee, den Markt und das Geschäftsmodell beschreibt, ist entscheidend.
• Prototyp oder Skizzen: Selbst erste grobe Ansätze einer Lösung können überzeugen.
• Persönliches Engagement: Inkubatoren schätzen Bewerber*innen, die klar machen, warum sie das Programm benötigen und welche Ziele sie verfolgen.
Wie man sich für einen Accelerator qualifiziert
Acceleratoren richten sich an Startups, die bereits erste Fortschritte gemacht haben und nun schneller wachsen wollen. Sie bieten intensive Programme mit Fokus auf Skalierung und Markteintritt.
1. Geschäftsidee
• Marktfähigkeit und Wachstumspotenzial: Die Idee sollte bereits erste Markttests bestanden haben und eine klare Skalierungsperspektive aufzeigen.
• Wettbewerbsvorteil: Die Geschäftsidee sollte sich von bestehenden Angeboten abheben.
• Globaler Fokus: Viele Acceleratoren bevorzugen Geschäftsideen, die sich auch auf internationalen Märkten durchsetzen können.
2. Gründungsteam
• Erfahrung und Erfolge: Das Team sollte bereits erste Meilensteine erreicht haben, wie Kundenakquise oder Partnerschaften.
• Strategische Ausrichtung: Ein Accelerator sucht Teams, die klare Strategien für Wachstum und Expansion entwickeln können.
• Anpassungsfähigkeit: Da Acceleratoren oft intensives Mentoring und Training bieten, sollten Gründer*innen bereit sein, ihre Ansätze anzupassen.
3. Entwicklungsstand des Startups
• Produkt in der Beta-Phase oder am Markt: Ein funktionierendes Produkt oder Service ist häufig eine Voraussetzung.
• Traktion und Fortschritt: Nachweisbare Erfolge wie erste Einnahmen, Kunden oder eine steigende Nutzendenbasis sind entscheidend.
• Finanzierungsbedarf: Acceleratoren unterstützen oft Startups, die zusätzliches Kapital benötigen, um schneller zu wachsen.
4. Bewerbung und Auswahl
• Pitch-Deck: Eine professionelle Präsentation, die das Geschäftsmodell, den Markt und die Wachstumsstrategie erläutert, ist entscheidend.
• Klar definierte Ziele: Acceleratoren suchen nach Startups, die konkrete Ziele wie Umsatzsteigerung oder Marktexpansion verfolgen.
• Kultur und Werte: Startups sollten mit der Vision und Mission des Accelerators übereinstimmen.
Das richtige Programm finden
Viele große Konzerne, Hochschulen oder öffentliche Einrichtungen bieten branchenspezifische oder regionale Programme an. Die Auswahl des passenden Programms sollte auf den individuellen Bedürfnissen und der Entwicklungsphase des Startups basieren. In Deutschland gibt es zahlreiche renommierte Inkubatoren, die sich auf verschiedene Branchen und Technologien spezialisiert haben.
Hier finden Sie eine Auswahl bedeutender Inkubator Programme:
Eine Übersicht mit weiteren Inkubator Programmen finden Sie auf der Homepage von Für-Gründer.de.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Accelerator Programmen, die darauf abzielen, Startups in ihrer Wachstumsphase zu unterstützen.
Hier sind einige der bedeutendsten Accelerator Programme:
Eine Übersicht mit weiteren Accelerator Programmen finden Sie auf der Homepage von Für-Gründer.de sowie bei der Gründerküche.
Die Teilnahme an einem Inkubator oder Accelerator Programm kann für Startups von großem Vorteil sein. Allerdings sind die Auswahlkriterien streng; neben einer innovativen Geschäftsidee sind ein überzeugendes Gründungsteam und ein skalierbares Geschäftsmodell entscheidend. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Erstellung eines fundierten Businessplans erhöhen die Chancen auf Aufnahme in ein solches Programm erheblich.