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KATJA BÖRNS

Waldreise

https://www.airbnb.de/users/show/62219459

Ich bin Katja und habe 2022 mit meinem Partner Jean-Michel ein naturnahes Tourismusprojekt in Wendefurth gegründet: Waldreise Themenunterkünfte. Wir wohnen in Blankenburg und haben mittlerweile zwei Kinder (4 Jahre und 3 Monate alt). Zwischen 2012 und 2016 habe ich mein Tourismusmanagement Bachelorstudium an der Hochschule Harz absolviert. 2021 - 2023 habe ich nach einer längeren Pause auch das Tourism and Destination Management Masterstudium nachgeholt.

 

IHRE ERFOLGSGESCHICHTE

Idee und Inspiration

Was war die Inspiration oder Motivation hinter deiner Geschäftsidee?
Die grobe Idee zur Schaffung eines Ortes mit verschiedenen Unterkünften in der Natur kam mir erstmals 2014 während meines Auslandspraktikums in Neuseeland im Rahmen des Bachelorstudiums. Es sollte ein Ort sein, an dem Menschen aus verschiedenen Kulturen gemeinsam eine tolle Zeit in der Natur haben und sich austauschen können. Außerdem hatte ich große Lust verschiedene Unterkünfte zu entwerfen und selbst bzw. mit Projektpartnern zu bauen. Über diese grobe Idee grübelte ich in den nächsten Jahren immer weiter und es war ein großes Glück, dass auch Jean-Michel, der mittlerweile mein Lebens- und Projektpartner ist, sofort begeistert viele weitere Ideen mit einbrachte. Während einer längeren Europareise entschieden wir, dass der Harz die Wunschregion für unser Projekt wäre. Wir kommen beide aus der Vorharzregion und trotz einiger Reisen und Arbeitsaufenthalte im Ausland, hat es uns immer wieder zurückgezogen. Ab 2018 suchten wir aktiv nach geeigneten Grundstücken, die naturnah gelegen waren, auf denen aber trotzdem gebaut werden durfte. Gar nicht so einfach. So dauerte es bis 2021 als wir endlich unser Traumgrundstück in Wendefurth fanden.

Anfänge und Herausforderungen

Welche Herausforderungen musstest du bewältigen und wie bist du damit umgegangen?
Nach der langen Phase der Grundstückssuche, wurden wir dann überrollt von den Ereignissen, die sich plötzlich zu überschlagen schienen. Auf einmal gab es so viel zu beachten, so viel Bürokratie und so wenig Zeit für alles. Wir waren mittlerweile Eltern eines einjährigen Babys, welches noch nicht in die Krippe ging. Ich hatte mich entschieden das Master-Studium anzufangen und hatte dazu für 16 Stunden in der Woche einen Nebenjob – immerhin im Homeoffice. Jean-Michel ging Vollzeit arbeiten. Wir meldeten nicht sofort das Gewerbe an, aber es gab auch so genug in der Vorgründungszeit zu erledigen mit Notar, Versicherungen, Behörden und allem was dazu gehört. Zeitmanagement und das Aufstellen einer vernünftigen Struktur, aus der hervorgeht, was die richtige Reihenfolge zur Aufgabenbewältigung sein kann, waren hier die größten Herausforderungen.

Unterstützung durch die Hochschule Harz

Inwiefern hat die Hochschule Harz oder das dort erworbene Wissen zur Gründung und Entwicklung deines Unternehmens beigetragen?
Durch das Tourismusmanagement-Studium an der Hochschule Harz hatte ich eine sehr gute theoretische Grundlage, um mit Aufgabengebieten wie Zielgruppenanalyse, Marketing, Vertrieb usw. umzugehen. Auch das TDM - Masterstudium „nebenher“ bot eine Chance, um den aktuellen Forschungsstand zu verschiedenen Themen zu berücksichtigen.
Ich kontaktierte außerdem das Gründerwald-Team an der Hochschule und bekam tolle Unterstützung. Die gemeinsame Erstellung eines Business Modell Canvas half dabei die verschiedenen Themenfelder für die Gründung zu strukturieren. Außerdem wurden mir Kontakte zu unterschiedlichen Netzwerkpartnern vermittelt, wie z.B. der IHK Magdeburg.

Entwicklung und Wachstum

Wie hat sich dein Unternehmen seit der Gründung entwickelt?
Für uns war von vornherein klar: Wir können uns wollen kein riesiges Unternehmen aus dem Nichts stampfen. Wenn man gleichzeitig Mama, Studentin, Angestellte und Selbstständige ist, bleibt für jeden Bereich nur eine stark begrenzte Zeitspanne. Schnell wurde zwar klar, dass der Fokus auf den beiden Berufungen „Mama“ und „Selbstständig“ liegen sollte, was mittlerweile auch so ist, aber trotzdem mussten wir zwangsläufig alles etwas langsamer angehen. Wir haben nicht erst alle Unterkünfte erschaffen und unsere Idee von Anfang an bis in das kleinste Details umgesetzt. Wir haben stattdessen mit der Vermietung von nur einem Tiny House angefangen und jedes Jahr ist etwas dazu gekommen. Das wird auch weiterhin so sein. Wir wachsen langsam, aber glücklich. Slow and steady. Wir sind trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – sehr zufrieden. Wir haben das ganze Jahr über eine gute Belegung aller Unterkünfte (es sind mittlerweile vier), saisonale Schwankungen halten sich in Grenzen. Unsere Gäste sind zufrieden und der Austausch mit ihnen bereitet allen Seiten große Freude. Einige Gäste waren schon mehrmals da und freuen sich mit uns über die Fortschritte und Entwicklungen, die es in der Zwischenzeit gab. Es ist noch ein langer Weg bis zur Fertigstellung und das ist gut so, denn es ist ein schöner Weg. Wie so oft ist auch hier der Weg zumindest ein großer Teil des Ziels.

Erfahrungen und Lernerfolge

Was sind die wichtigsten Lektionen, die du als Gründer:in gelernt hast?
Egal wie stressig es ist, man muss sich dazu zwingen ab und zu einen Schritt zurückzugehen, tief durchzuatmen und zu erkennen, was gerade passiert. Überprüfen, ob alles sinnhaft ist, ob man glücklich mit den aktuellen Entwicklungen ist. Falls nicht, darf man keine Angst davor haben, Dinge zu ändern oder sogar aufzugeben.

Gibt es Ratschläge, die du angehenden Gründer*innen geben würdest?
Wenn es möglich ist, sollte man lieber gründen, bevor man Kinder bekommt oder wenn die Kinder älter sind. Wenn es nicht möglich ist, sollte man sich darauf einstellen, dass viele Kompromisse eingegangen werden müssen und alles deutlich länger dauert, als man es sich vielleicht anfangs gedacht/gewünscht hätte. Hier hilft einfach eine angepasste Erwartungshaltung. 😉

Zukunft und Ziele

Wie sehen deine Pläne und Ziele für die Zukunft deines Unternehmens aus?
Wir haben noch viel vor. Es gibt viele offene Aufgaben und viele Ideen für weitere Entwicklungen. Es gibt z.B. noch ein leerstehendes Gebäude, welches zu zwei weiteren Themenunterkünften umgebaut werden soll und wir möchten gern ein Baumhaus zur Vermietung errichten.

Rückblick und Reflexion

Würdest du etwas auf deinem Gründungsweg anders machen, wenn du ihn nochmal gehen könntest?
Wie schon angedeutet, würde ich beim nächsten Mal besser aufpassen, dass ich nicht vier Berufungen gleichzeitig nachgehe. Das war viel zu viel Stress für alle Beteiligten und hat das kreative Denken zu stark eingeschränkt.

Was bedeutet Erfolg für dich persönlich im Kontext deines Unternehmertums?
Ich fühle mich mit unserem Unternehmen erfolgreich, wenn am Ende des Tages alle Beteiligten glücklich und zufrieden sind. Unsere Gäste, weil die Erwartungen an ihren Urlaub genauso erfüllt oder sogar übertroffen wurden, unsere Mitarbeitenden, weil sie eine sinnhafte und erfüllende Arbeit geleistet haben und wir als Geschäftsführer/Familie, wenn wir sehen, dass wir einen tollen Ort erschaffen haben und dieser auch noch dazu beiträgt finanziell unabhängiger zu werden.

 
 
 
 
 
 
 

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